Foto: pib.rocks

Donnerstag, 25. September, 18/19 – 21 h

Humanoide Roboter * KI

Quantensprung der Maschinenwesen

mit
Thomas Seel (Institut für Mechatronische Systeme, Leibniz Universität Hannover), Jens Kotlarski (voraus robotik, Hannover)

Ort
Leibniz Universität Hannover
Appelstraße 11, 30167 Hannover

18 – 19 h
Roboter in Aktion :: Open House in der Roboterfabrik

19 – 21 h
StageTalk und Diskussion im Hörsaal A-145

Eintritt frei   (Spendenbox)

Zum Hintergrund

Als »Quantensprung« bezeichnen Physiker den sprunghaften Übergang eines atomaren Teilchens auf ein höheres Energieniveau. Übertragen auf technologische Entwicklungen ist ein Quantensprung ein rasanter und bahnbrechender Fortschritt in kürzester Zeit. Dann wird Innovation zur Disruption – auch von einem »iPhone-Moment« ist heute gern die Rede.

Nun erlebt der alte Menschheitstraum, ein menschenähnliches Maschinenwesen erschaffen zu können, möglicherweise seinen iPhone-Moment.

Wenn nämlich die Roboter-Hardware aus Gliedern und Gelenken, Antrieben und Sensoren mit Künstlicher Intelligenz zusammentrifft, entsteht ein offenes, adaptives, lernendes System, das sich autonom im Raum bewegen und an menschlicher Interaktion teilnehmen kann. So wird die Hardware intelligenter und die Software wird mobil und aktionsfähig. Schon ist die Rede davon, humanoide Roboter seien die Verkörperung von KI.

Darin steckt viel Phantasie und so ist unter Entwicklern und Investoren ein Hype ausgebrochen, der große Erwartungen, Kurssprünge und Förderprogramme motiviert. So mächtig könnte die Disruption sein, dass manche ein Endspiel im Kampf der Systeme heraufziehen sehen.

Unsere Fragestellung

Im Technik-Salon treten wir näher heran – und gleichzeitig einen Schritt zurück. Was können Humanoide Roboter heute schon, wie schnell sind die Entwicklungssprünge, was können wir absehbar erwarten? Und was können sie alles nicht, wo sind ihre hartnäckigen Limitierungen und vielleicht sogar ihre systemischen Paradoxien.

Wenn der Hype kein Strohfeuer sein, sondern Potenzial und Substanz haben soll, dürfen humanoide Roboter nicht nur faszinierend sein, sondern müssen einen praktischen Nutzen haben und zu etwas taugen. In etlichen Szenarien sind sie schon eingeplant als Haushalts- und Pflegekräfte, Produktions- und Erntehelfer, Feuerwehrleute und Ordnungshüter.

Unsere Gäste stehen für beide Pole: Faszination und Zurückhaltung. Thomas Seel ist als Wissenschaftler an der rasanten Entwicklungsdynamik der Robotik beteiligt und sieht sie auf dem Sprung auf ein neues Level. Jens Kotlarski entwickelt kommerzielle Robotiklösungen für die Industrie und hat stärker die konservativen Aspekte wie Zuverlässigkeit, Rentabilität und Produkthaftung im Blick.